Evangelium nach Markus. Kapitel 14: 43 Und sogleich, während er noch redet, kommt Judas Iskariot, einer der Zwölf, hinzu und mit ihm eine große Volksmenge mit Schwertern und Holzknüppeln, Abgesandte von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. 44 Der ihn aber überlieferte, hatte mit ihnen ein Erkennungszeichen vereinbart und gesagt: Den ich küssen werde, der ist ‹es›; ergreift und führt ihn sicher ab. 45 Und als er kam, ging er sogleich zu ihm und spricht: Freue dich, Rabbi. Und er küsste ihn sehr. 46 Sie aber legten ihre Hände an ihn und ergriffen ihn. 47 Ein gewisser der Dabeistehenden aber zog das Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters und trennte sein Ohr ab. 48 Und Jesus ergriff das Wort und sprach zu ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Holzknüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. 49 Täglich war ich bei euch im Heiligtum und lehrte, und ihr habt mich nicht ergriffen. Doch ‹dies geschieht,› damit die Schriften erfüllt werden. 50 Und alle verließen ihn und flohen. 51 Und ein gewisser Jüngling folgte ihm, der ein Linnen um den nackten ‹Leib› geworfen hatte; und die Jünglinge ergreifen ihn. 52 Er aber ließ das Linnen zurück und floh nackt von ihnen.
53 Und sie führten Jesus ab zum Hohenpriester; und alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten kommen bei ihm zusammen. 54 Und Petrus folgte ihm von weitem bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er saß mit den Dienern zusammen und wärmte sich beim Licht. 55 Die Hohenpriester aber und das ganze Synedrium suchten wider Jesus ein Zeugnis, dass sie ihn zu Tode brächten; und sie fanden keines. 56 Denn viele gaben falsches Zeugnis wider ihn, doch gleich waren die Zeugnisse nicht. 57 Und einige standen auf und gaben falsches Zeugnis wider ihn: 58 Wir hörten ihn sagen: Ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, zerstören, und binnen drei Tagen werde ich einen anderen errichten, der nicht mit Händen gemacht ist. 59 Und auch so war ihr Zeugnis nicht gleich.
60 Und der Hohepriester stand auf in die Mitte und fragte Jesus: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich? 61 Er aber schwieg und antwortete nichts. Wiederum fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Gesegneten? 62 Jesus aber sprach: Ich bin ‹es›. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen. 63 Der Hohepriester aber zerriss seine Kleider und spricht: Was brauchen wir noch Zeugen? 64 Ihr habt die Lästerung durchaus gehört; was scheint euch? Sie alle aber verurteilten ihn, dass er des Todes schuldig sei. 65 Und einige fingen an, ihn anzuspeien und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage uns, wer ‹es› ist, der dich schlug. Und die Diener gaben ihm Ohrfeigen.
66 Und während Petrus unten im Hofe war, kommt eine von den jungen Mägden des Hohenpriesters, 67 und als sie den Petrus sich wärmen sah, blickte sie auf ihn und sagt: Auch du warst mit Jesus, dem Nazarener. 68 Er aber leugnete und sprach: Ich weiß nicht und verstehe auch nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof; und ein Hahn krähte. 69 Und als die junge Magd ihn sah, fing sie wiederum an, zu den Dabeistehenden zu sagen: Dieser ist von ihnen. 70 Er aber leugnete wiederum. Und nach einer kleinen ‹Weile› sagten wiederum die Dabeistehenden zu Petrus: Wahrhaftig, du bist von ihnen, denn du bist ja ein Galiläer, und deine Redeweise ist ähnlich. 71 Er aber fing an, zu fluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet. 72 Und zum zweiten Mal krähte ein Hahn. Und Petrus gedachte des Wortes, das Jesus gesprochen hatte: Ehe ein Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und als er darüber nachdachte, weinte er.
Kapitel 15: 1 Und sogleich am frühen Morgen fassten die Hohenpriester mit den Ältesten und Schriftgelehrten und das ganze Synedrium einen Beschluss, und sie banden Jesus und führten ‹ihn› weg und überlieferten ‹ihn› dem Pilatus. (Mk 14, 43 - 15, 1)*
* Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.