Evangelium nach Markus. Kapitel 14: 10 Und Judas Iskariot, einer der Zwölf, ging zu den Hohenpriestern hin, damit er ihn an sie überliefere. 11 Sie aber freuten sich, als sie ‹es› hörten, und verhießen, ihm Silberlinge zu geben; und er suchte, wie er ihn zu gelegener Zeit überliefere. 12 Und am ersten Tag ‹des Festes› der ungesäuerten ‹Brote›, als man das Pas’cha‹lamm› opferte, sagen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen und das Pas’cha‹mahl› bereiten, damit du ‹es› essest? 13 Und er sendet zwei seiner Jünger aus und spricht zu ihnen: Gehet hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Tonkrug Wasser trägt; folget ihm. 14 Und wo er hineingeht, saget dem Hausherrn: Der Lehrer sagt: Wo ist meine Herberge, wo ich das Pas’cha‹mahl› mit meinen Jüngern essen ‹kann›? 15 Und er wird euch einen großen Obersaal zeigen, ausgelegt ‹und› bereit; dort bereitet ‹es› für uns. 16 Und seine Jünger gingen hinaus und kamen in die Stadt und fanden ‹es›, gleichwie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Pas’cha‹mahl›.
17 Und als es Abend geworden war, kommt er mit den Zwölfen. 18 Und während sie ‹zu Tische› lagen und aßen, sprach Jesus: Amen, ich sage euch: Einer von euch, der mit mir isst, wird mich überliefern. 19 Sie aber fingen an, traurig zu werden und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: Doch nicht etwa ich? und ein anderer: Doch nicht etwa ich? 20 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel eintaucht. 21 Der Menschensohn geht zwar dahin, gleichwie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch den der Menschensohn überliefert wird. Es wäre jenem Menschen besser, wenn er nicht geboren worden wäre.
22 Und während sie aßen, nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab ‹es› ihnen und sprach: Nehmet, esset; dies ist mein Leib. 23 Und er nahm den Kelch, dankte und gab ‹ihn› ihnen; und sie tranken alle daraus. 24 Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut des neuen Bundes, das für viele vergossen wird. 25 Amen, ich sage euch, dass ich keineswegs mehr vom Erzeugnis des Weinstockes trinken werde bis zu jenem Tage, wann ich es neu trinke im Königtum Gottes. 26 Und nachdem sie Hymnen gesungen hatten, gingen sie hinaus auf den Ölberg.
27 Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet alle Ärgernis an mir nehmen in dieser Nacht; denn es steht geschrieben: «Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden». 28 Aber nachdem ich auferweckt sein werde, werde ich euch vorangehen nach Galiläa. 29 Petrus aber sprach zu ihm: Wenn auch alle Ärgernis nehmen werden, doch nicht ich. 30 Und Jesus spricht zu ihm: Amen, ich sage dir: Du wirst heute, in dieser Nacht, ehe ein Hahn zweimal kräht, mich dreimal verleugnen. 31 Petrus aber sprach desto überschwenglicher: ‹Selbst› wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich keineswegs verleugnen. Ebenso aber redeten auch alle.
32 Und sie kommen zu einem Landstück, dessen Name Gethsemane ‹ist›, und er spricht zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis ich gebetet habe. 33 Und er nimmt Petrus, Jakobus und Johannes mit sich und fing an, zu erschrecken und unruhig zu werden 34 und ihnen zu sagen: Überaus betrübt ist meine Seele, bis zum Tode; bleibet hier und wachet. 35 Und er ging ein kleines ‹Stück› weiter, fiel auf ‹sein› Angesicht auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich sei, die Stunde an ihm vorübergehe. 36 Und er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; trage diesen Kelch an mir vorüber; doch nicht was ich will, sondern was auch immer du ‹willst›. 37 Und er kommt und findet sie schlafend, und er spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Wart ihr nicht stark ‹genug›, eine einzige Stunde zu wachen? 38 Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt. Der Geist zwar ‹ist› willig, das Fleisch aber schwach. 39 Und er ging wiederum weg und betete, wobei er dasselbe Wort sprach. 40 Und als er zurückkam, fand er sie wiederum schlafend; denn ihre Augen wurden ganz schwer; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten ‹sollten›. 41 Und er kommt das dritte ‹Mal› und spricht zu ihnen: Ihr schlafet fort und ruhet aus. Es ist genug; die Stunde ist gekommen. Siehe, der Menschensohn wird überliefert in die Hände der Sünder. 42 Erhebet euch, lasset uns gehen; siehe, der mich überliefert, hat sich genaht.
(Mk 14, 10-42)*
* Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.