Evangelium nach Johannes. Kapitel 19: 6 Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie: Kreuzige, kreuzige ihn. Pilatus spricht zu ihnen: Nehmet ihr ihn und kreuziget ihn, denn ich finde an ihm keine Schuld. 7 Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat. 8 Als nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr; 9 und er ging wiederum hinein in das Prätorium und spricht zu Jesus: Woher bist du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. 10 Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Vollmacht habe, dich zu kreuzigen, und Vollmacht habe, dich freizulassen? 11 Jesus antwortete: Du hättest keinerlei Vollmacht gegen mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde.
13 Als nun Pilatus dieses Wort hörte, führte er Jesus hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einem Ort, genannt Steinpflaster, auf hebräisch Gabbatha. 14 Es war aber der Rüsttag des Pas’cha; es war ungefähr die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König. 15 Sie aber schrien: Hinweg, hinweg, kreuzige ihn. Pilatus spricht zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. 16 Da nun überlieferte er ihn an sie, damit er gekreuzigt würde. Sie aber übernahmen Jesus und führten ihn ab. 17 Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus an den Ort, genannt Schädelstätte, der auf hebräisch Golgotha heißt, 18 wo sie ihn kreuzigten, und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. 19 Pilatus aber ließ auch eine Aufschrift schreiben und sie auf das Kreuz setzen. Und es war geschrieben: Jesus, der Nazoräer, der König der Juden. 20 Diese Aufschrift nun lasen viele von den Juden, denn der Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt; und sie war geschrieben auf hebräisch, griechisch ‹und› lateinisch.
25 Die Soldaten nun haben dies getan. Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, ‹die Frau› des Klopas, und Maria Magdalene. 26 Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabeistehen, den er liebte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn. 27 Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter. Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich. 28 Danach, da Jesus wusste, dass alles schon vollbracht war, spricht er, damit die Schrift vollendet würde: Mich dürstet.
30 Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Dann neigte er das Haupt und übergab den Geist. 31 Damit die Leiber nicht am Sabbat am Kreuze blieben – denn es war Rüsttag und der Tag jenes Sabbats war groß –, ersuchten die Juden nun den Pilatus, dass ihre Beine gebrochen und sie abgenommen würden. 32 Da kamen nun die Soldaten und brachen die Beine des ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt worden war. 33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie seine Beine nicht, 34 sondern einer der Soldaten durchbohrte mit der Lanze seine Seite, und sogleich kamen Blut und Wasser heraus. 35 Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und jener weiß, dass er Wahres sagt, damit auch ihr glaubet. (Joh 19, 6-11, 13-20, 25-28, 30-35)*
* Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.